Der Nachhaltigkeitsbericht als Chance: Mit Green Manufacturing & AIoT Produktionsprozesse optimieren, ESG-Ziele erreichen und Kosten senken

Der Nachhaltigkeitsbericht als Chance: Mit Green Manufacturing & AIoT Produktionsprozesse optimieren, ESG-Ziele erreichen und Kosten senken

Selbsterzeugter Strom, weniger Energieverbrauch und eine konsequente Optimierung von Produktionsprozessen sparen bares Geld: Nachhaltigkeit und verantwortlicher Umgang mit Ressourcen sind ein wichtiger Wirtschafts- und Erfolgsfaktor für Unternehmen. Gleichzeitig fordern Kunden im Rahmen von Lieferketten-Gesetzen und zur Einhaltung eigener Anforderungen transparente Aussagen zur Herstellung und Nachhaltigkeit von Produkten. Höchste Zeit also, sich mit dem eigenen ökologischen Fußabdruck und ohnehin anstehenden regulatorischen Verpflichtungen rund um ESG, CSRD und Co. auseinanderzusetzen. Wer jetzt bereits den Grundstein für eine nachhaltigere Fertigung legt und Aufwände dokumentiert, wird nicht überrascht und kann direkt profitieren. Wir zeigen Ihnen, was dabei zu beachten ist, welches Vorgehen sich jetzt empfiehlt und wie Industrie-PCs die Umsetzung vereinfachen können.

Das Klimaschutzprogramm 2023: Unternehmerischer Beitrag zur Klimaneutralität

65 Prozent weniger Treibhausgas-Emissionen in Deutschland bis 2030, Klimaneutralität bis 2045: Das deutsche Klimaschutzgesetz definiert verbindliche Klimaschutzziele. Neben konkreten Maßnahmen wie dem Ausbau erneuerbarer Energien und der Förderung für energetisches Bauen und Sanieren soll gemäß Klimaschutzprogramm auch die Transparenz erhöht werden, wo welche Emissionen entstehen und welche Potenziale für Einsparungen bestehen. Das Klimaschutzgesetz reiht sich ein in den europäischen „Green Deal“, ein weitreichendes Programm der EU-Kommission für mehr Klima- und Umweltschutz in der Europäischen Union. Seine Auswirkungen reichen in alle Bereiche und nehmen Industrie, Unternehmen und Behörden gleichermaßen in die Pflicht.

Was bedeuten ESG, CSRD und EU-Taxonomie und welche Fristen gelten für die Berichterstattung von Unternehmen?

In diesem Zusammenhang ist auch die künftig obligatorische ESG-Berichterstattung zu sehen: Environmental Social Governance, kurz ESG, steht für nachhaltiges Wirtschaften von Unternehmen in Bezug auf Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Diese drei Säulen und Kriterien ermöglichen die Bewertung von Unternehmensführung ebenso wie öffentlichen Einrichtungen etc. Das Ziel: Nachhaltigkeit messbar und vergleichbar zu machen. Um das zu erreichen, werden Unternehmen mit der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) verpflichtet, jährliche Nachhaltigkeitsberichte zu erstellen. Dafür gelten einheitliche europäische Berichtsstandards – die „European Sustainability Reporting Standards“ (ESRS).

Wichtige Begriffe und Fristen zum Nachhaltigkeitsbericht

→ ESG

Environmental, Social, Governance: nach diesen Kriterien werden Bemühungen um Nachhaltigkeit von Unternehmen, Behörden etc. erfasst, analysiert, messbar gemacht und beurteilt.

→ EU-Taxonomie

Klassifizierungsinstrument und Systematik zur Bewertung der Nachhaltigkeit von Wirtschaftstätigkeiten. Liefert Kennzahlen und Indikatoren, über die Unternehmen gemäß CSRD berichten müssen. Zur EU-Taxonomie

Wichtige Begriffe und Fristen zum Nachhaltigkeitsbericht

→ CSRD

Corporate Sustainability Reporting Directive: EU-Richtlinie zur Verpflichtung der Nachhaltigkeitsberichterstattung und Teil des EU Green Deal. Für die jährlichen Nachhaltigkeitsberichte gelten folgende Fristen zur Einführung:

  • Ab 1. Januar 2024
    (Bericht in 2025 für das Geschäftsjahr 2024 zu erstellen): Für Unternehmen, die unter die Richtlinie der nicht finanziellen Berichterstattung (NFRD) fallen.
  • Ab 1. Januar 2025
    (Bericht Anfang 2026 für Geschäftsjahr 2025 zu erstellen): Für große Unternehmen sowie Muttergesellschaften großer Gruppen, die mindestens zwei der folgenden Kriterien erfüllen:
    • Mehr als 250 Mitarbeitende
    • Jahresumsatz >50 Mio. Euro
    • Jahresbilanzsumme > 25 Mio. Euro

  • Ab 1. Januar 2026
    Für kapitalmarktorientierte KMU, die mindestens zwei der folgenden Kriterien erfüllen. Übergangsfrist bis 2028:
    • >10 Mitarbeitende
    • Jahresumsatz > 900.000 Euro
    • Jahresbilanzsumme > 450.000 Euro

→ ESRS

European Sustainability Reporting Standards: Diese 12 Standards schaffen den Rahmen für die Berichterstattung gemäß CSRD und legen fest, welche Informationen Unternehmen offenlegen müssen. Für KMU werden diese Standards derzeit noch entwickelt; Die DIHK stellt auf ihren Internetseiten weitere Informationen, Materialien und Links dazu zur Verfügung. 

 

Welche Angaben werden für den Nachhaltigkeitsbericht gefordert?

Für die ESG-Berichterstattung müssen Unternehmen qualitative und quantitative Informationen zu Strategie, Zielen und Maßnahmen offenlegen – gemäß den ESRS-Standards und bezogen auf die sechs Umweltziele Klimawandel, Umweltverschmutzung, Wasser- und Meeresressourcen, biologische Vielfalt und Ökosysteme, sowie Ressourcen und Kreislaufwirtschaft. Aspekte, die für ein Unternehmen nach Prüfung nicht wesentlich sind, können entfallen. Wesentliche Faktoren und Angaben umfassen:

→ Umwelt

  • Belastung durch Mikroplastik und Verschmutzung von Luft, Wasser, Boden, Nahrungsmittel
  • Wasserverbrauch, Wasserentnahme und -ableitung, Entnahme und Nutzung von Meeresressourcen
  • Auswirkungen auf Rückgang von Biodiversität / Artenvielfalt und Zustand von Ökosystemen
  • Ressourcenverbrauch und Kreislaufwirtschaft

→ Soziales

  • Arbeitsbedingungen, Gleichberechtigung, Vielfalt von Mitarbeitenden
  • Arbeitsbedingungen in der Wertschöpfungskette
  • Rechte lokaler Gemeinschaften
  • Sicherheit, Privatsphäre und soziale Integration von VerbraucherInnen

→ Unternehmensführung

  • Unternehmenskultur, politisches Engagement

Aller Anfang ist leicht – der Einstieg ins systematische ESG-Reporting!

Die Auflistung zeigt: die meisten Unternehmen können hier vermutlich bereits Maßnahmen und Erfolge benennen und damit den Status Quo ihrer Nachhaltigkeit dokumentieren. Mit einem ersten Bericht schreiben sie zudem Ziele, Werte und Strategie in Bezug auf Nachhaltigkeitskriterien fest. Wichtig ist darüber hinaus aber die Quantifizierung und Validierung der Daten. Deshalb sollten konkrete KPIs definiert werden, die systematisch gemessen und protokolliert werden, ebenso wie Verantwortlichkeiten für die Umsetzung der Ziele. Nur so können Fortschritte der Nachhaltigkeitsinitiativen nachvollzogen werden.

Welche Daten können Unternehmen zur ESG-Compliance erfassen?

Industrie, Forschungseinrichtungen und Unternehmen sollten individuell betrachten, welche Daten für dieses Monitoring in Ihren Anlagen bereits erfasst werden oder erfasst werden können, wo Potentiale für Optimierungen liegen und welche KPIs die größten Hebel für eine Verbesserung darstellen. Die folgende Liste umfasst einige Bereiche und Beispiele:

Energieverbrauch:
Gesamtenergieverbrauch, Anteil erneuerbarer Energien, Energieintensität

CO₂-Emissionen:
Direkt, indirekt und entlang der Lieferkette

Wasserverbrauch:
Menge des verbrauchten Wassers, Wassereffizienzmaßnahmen

Abfallmanagement:
Abfallmengen, Recyclingquoten, gefährliche Abfälle

Ressourcennutzung:
Rohstoffeinsatz, Kreislaufwirtschaft, Nutzung nachhaltiger Ressourcen

Wartungsplanung:
Predictive Maintenance, Stillstandzeiten, Wartungsbedarf

Prozesskontrolle / Qualitätssicherung:
Reduzierung von Ausschuss, Steigerung von Effizienz und Ressourcennutzung

Arbeitsplatzsituation:
Luftqualität, Temperatur, Geräuschpegel

Daten sammeln: PCs, Messgeräte und IoT für mehr Nachhaltigkeit

Diese konkreten Kennzahlen sind die Basis für die Messung und Dokumentierung von Nachhaltigkeit und Fortschritten. Gleichzeitig ist der Mangel an belastbaren Daten eine der größten Hürden beim Nachhaltigkeitsreporting: Eine aktuelle Studie zu ESG-Strategie und -Reporting im Mittelstand der PwC Unternehmensberatung zeigt, dass 73 Prozent der befragten Unternehmer auf Schwierigkeiten bei der Erfassung, Qualität, Verarbeitung und Analyse ihrer Daten stoßen. Genau hier kommen moderne Industrie-PCs, Messtechnik und die Vernetzung im IoT zum Einsatz: Sie führen die Daten unterschiedlicher Systeme zusammen, machen Zustand und Fortschritt messbar und zeigen auf, wo Potentiale für weitere Verbesserungen liegen. Im idealen Fall werden sämtliche Informationen in einem Dashboard gesammelt, visualisiert und Berichte automatisch erstellt. Offene Industriestandards und Kommunikationsprotokolle legen dafür die Grundlage.

Hinzu kommen umfangreiche Daten, die nicht technisch messbar sind, aber dennoch erfasst werden sollten – von Arbeitszeitregelungen und Gesundheitsmaßnahmen über Ergebnisse von Mitarbeiterumfragen, Fluktuationsraten, Schulungen und Weiterbildungen bis hin zu sozialen Projekten und Spenden. Je konkreter und transparenter die Daten, desto besser: Sind Ihre Angaben verlässlich und nachprüfbar, stärken Sie Ihren Ruf und lassen keinen Verdacht auf unlauteres Greenwashing aufkommen.

Wichtig ist, hier einen Grundstein zu legen und überhaupt in das Thema einzusteigen. Der PwC-Studie zu Folge haben 63 Prozent der befragten mittelständischen Unternehmen diesen Schritt bereits geschafft und eine erste Analyse für Ihr Unternehmen durchgeführt. Wer jetzt in das ESG-Reporting einsteigt, springt noch zur rechten Zeit auf den Zug auf – und profitiert von der positiven Außendarstellung und gegebenenfalls einem Vorsprung vor dem Wettbewerb.

Daten sammeln: PCs, Messgeräte und IoT für mehr Nachhaltigkeit

So verbessern Industrie-PCs und AI Ihre Produktionsprozesse und machen Nachhaltigkeitsziele erreichbar

Die Daten des Nachhaltigkeitsberichts eröffnen Unternehmen über die konsistente Verbesserung Ihrer unternehmerischen Klimabilanz und die Erfüllung der ESG-Anforderungen hinaus weitere Chancen: Die Analyse von Optimierungspotential, das Einsparen von Energie und Ressourcen und die Steigerung der Produktionseffizienz verbessern gleichzeitig auch Wirtschaftlichkeit und Marktposition. Dabei können Systeme unterstützen, die mittels Künstlicher Intelligenz (AI) Produktion und Prozesse überwachen und bei Fehlern, Wartungsbedarf oder Abweichungen in der Qualität direkte Maßnahmen einleiten. Edge-Computing und Vernetzung mittels IoT tragen zusätzlich zu schnellerer Reaktionsfähigkeit bei und ermöglichen die Steuerung und Kontrolle orts- und zeitunabhängig. 

Einige praktische Anwendungsbeispiele, mit denen Industrie-PCs den technologischen Wandel vorantreiben sowie Effizienz und Qualität in zahlreichen Branchen und Industrien verbessern, haben wir Ihnen hier zusammengestellt – mit Use Cases von der Automatisierung bis zur Robotik.

Wie Sie jetzt in die Nachhaltigkeitsberichterstattung einsteigen –
direkt profitieren und Fördermittel nutzen

Unsere Hoffnung mit diesen Anregungen: Dass wir Ihnen Mut gemacht haben, in das Thema ESG-Reporting und Nachhaltigkeitsmanagement einzusteigen – und damit auch in die Verbesserung Ihrer Klimabilanz und Produktionseffizienz. Mit einem grundlegenden Verständnis für Ihren ökologischen Fußabdruck und Ihre eigene Nachhaltigkeit ermöglichen Sie sich, Ihren Kunden und Interessenten sowie Ihren Mitarbeitenden eine faire Einschätzung von Ist-Zustand und Potential. Sie können aus Ihren Daten lernen, wo Potential für Optimierung besteht und zeigen nach außen ihren Willen zur Verbesserung, eine positive Unternehmenskultur und nachhaltige Werte.

Unser Tipp: Beschäftigen Sie sich mit den für Sie relevanten Themen. Vernetzen Sie sich auf Messen und Veranstaltungen von Branchenverbänden, Interessengemeinschaften und Handelskammern. Sprechen Sie mit Anbietern offizieller Zertifizierungen – und erstellen Sie Ihren ersten Nachhaltigkeitsbericht. Damit nutzen Sie jetzt einen Vorsprung und kommen einer Pflicht zuvor – die Sie sonst unter Umständen überrascht und in Zugzwang bringt.

Für Projekte zum Schutz der Umwelt, für nachhaltige Investitionen oder die Umstellung auf ressourcenschonendere Produktionsverfahren können Unternehmen zudem von Förderangeboten von Bund, Ländern und privaten sowie öffentlichen Einrichtungen profitieren.

Einen Überblick über Förderangebote von Bund, Ländern und EU liefert die Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).

Förderangebote von Bund, Ländern und EU

Ihr passender Industrie-PC – nachhaltige Systeme für aktuelle und künftige Herausforderungen

Sie suchen die passenden Industrie-PCs, Messtechnik und Zubehör, um Daten rund um Energie, Automation, Produktionsprozesse und Qualitätssicherung zu sammeln, zu verarbeiten und zu visualisieren? Dann sind Sie bei PLUG-IN an der richtigen Adresse: Wir beraten Sie rund um die passenden Systeme für Ihre Anforderungen und achten dabei auch auf Faktoren wie Energieeffizienz, Langlebigkeit und skalierbare Performance durch modularen Aufbau. Gemeinsam mit den Herstellern unserer Produkte schaffen wir so praxisnahe Lösungen für Green Manufacturing und AIoT und helfen Ihnen, Ihre Nachhaltigkeitsziele und die Übereinstimmung mit aktuellen und künftigen ESG-Richtlinien bestmöglich zu erreichen. Sprechen Sie einfach mit uns über Ihre Wünsche und Anforderungen!

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PLUG-IN ist seit über 30 Jahren darauf spezialisiert, Kunden bei der Auswahl passender Industrie-PCs zu unterstützen, von einzelnen Komponenten bis hin zu Komplettlösungen. Namhafte Kunden aus Industrie und Forschung setzen auf die Beratung und den Service zur individuellen Konfiguration und Montage der PCs, die umfassend geprüft und betriebsbereit ausgeliefert werden.


Zugehörige Produkte:

  1. PICE3910-Serie: High Performance IPCs für IoT und Edge Computing
    PICE3910-Serie
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